Blutspende. Der eigene kleine Beitrag

Nach Angabe des Hamburger Spendedienstes spenden lediglich 2% der Hamburger Blut und nach einem Gespräch bei meiner letzten Spende in Kiel scheint es, dass es im restlichen Bundesgebiet auch nicht besser aussieht. Deshalb trifft die folgende Frage mit 98%-iger Sicherheit den Richtigen:

Warum spendest Du kein Blut?

Bequemlichkeit? „Angst vor dem Pieks“? Hm …

blspztrm

Blutspende

Wie bereits angedeutet, war ich vor ein paar Tagen da. Neben dem guten Gefühl etwas Sinnvolles gemacht zu haben, hat es noch den persönlichen Vorteil, dass bei jeder Spende auch ein Blutbild gemacht wird. Ach ja, es gab auch Würstchen und Kaffee 🙂

Sich Blut abnehmen zu lassen, um sich gut zu fühlen, hat dabei auch eine lange medizinische Tradition (Achtung: Ironie!).
Im Mittelalter (und früher) hieß es Aderlass, wobei das abgelassene Blut nicht für medizinische Zwecke verwendet wurde. Glücklicherweise verlor diese Methode ihre medizinische Grundlage, nachdem sich die Arbeit von William Harvey über den Blutkreislauf im Jahre 1628 endlich durchsetzte.

Ich habe mich dieses Mal auch direkt für die Knochenmarkspende registriert. Es wird einfach ein Röhrchen Blut extra abgenommen und fertig. In zehn Wochen kann ich wieder hin.

Nachtrag:
Wenn ihr Blutspender seid, wie habt ihr die Erstspender-Hürde überwunden oder habt ihr eine nette Anekdote?

 

Blutspenden dauert nicht lange, es tut nicht weh und es hilft.
Warum wird so wenig gespendet? Was hält so viele davon ab?

50 Kommentare

  1. erfülle zwei Ausschlusskriterien: dauerhaft auf Medikamente angewiesen (mögl. Schädigung des Empfängers); Asthmatiker (mögl. Schädigung des Spenders)

  2. „Deshalb trifft die folgende Frage mit 98%-iger Sicherheit den Richtigen:“
    Den klassischen Internetfehler begangen, in dem man glaubt, der eigene Bereich wäre in irgend einer Form repräsentativ 🙂
    Aber so ein Aufruf ist natürlich immer lobenswert. Und selbst wenn die 98% nicht stimmen sollten so wird es doch der Großteil sein.

    Ich war häufiger Blutspenden, als ich Lebensjahre auf dem Konto habe.
    Bei uns in der Heimat gibt es immer Leckere belegt Brötchen dafür. In meinem Studienort kann man sogar jeden Tag im Krankenhaus (Außer am Wochenende) Blutspenden und bekommt dafür 20€ plus Krankenhausbuffet (Was echt nicht so schlecht ist wie es sich anhört, aber die Mettbrötchen die die Omas schmieren sind trotzdem besser)

    Das erste Mal Blutspenden war ich in der Schule, als das Blutspendenmobil vom DRK bei MC Donalds war und man für eine Blutspende ein MC Menue bekam. Wir haben damals kollektiv Politik geschwänzt und sind Blutspenden gefahren. Der Lehrer war sogar relativ verständnisvoll.

    Aber um auf die Frage zu kommen, was viele davon abhält:
    Immer wenn ich Leute mit zum Spenden schleppe, die vorher noch nicht waren, dann ist der Grund der Gleiche.
    Die Leute wollten schon öfters aber sind irgendwie nie dazu gekommen.
    Was man machen könnte um die Situation zu verbessern? Keine Ahnung, Werbung wird ordentlich betrieben. Auch bin ich dagegen den Anreiz zu weit zu erhöhen. Denn es soll ja Spende und kein Handel sein. Das Spendenverbot für Homosexuelle auf zu heben ist zwar mittlerweile Sinnvoll, wird aber kaum was an den zahlen ändern.
    Was immer gut geht ist aus dem Spenden ein Event machen und jedes mal mit 4-5 Leuten zu Spenden und so oft es geht Erstspender mit zu ziehen.
    Man sollte auf jeden Fall die Erstspender als Ziel haben, da hier die Hemmschwelle doch am größten ist.

    Es grüßt: Null-Positiv

    • Danke für Deinen Beitrag!
      Die Anekdote ist wirklich Gut 🙂
      Natürlich gelten die angegebenen 2% nur für Hamburg, da ich hierfür eine Quelle habe. Wenn ich allgemeinere Zahlen habe, passe ich die Zeile entsprechend an. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das Blutspenden in Großstädten leichter ist als auf dem Land und sich die Zahl ganz gut übertragen lässt.

  3. Passivität.

    Meine erste Blutspende war in der Schule (Oberstufe Gymnasium). War so eine Jahrgangsaktion. Erst hatte ich mich nicht eingetragen, aber es kamen tatsächlich ein paar Tage vorher Leute in die Schule, die in den Kursen genau erklärt haben, wie das läuft und was mit dem Blut dann passiert. Fand ich überzeugend, also habe ich doch gespendet.

    Bei der Bundeswehr gab es dann auch so eine Aktion und danach wurde ich, immer wenn bei uns in der Nähe eine Blutspende-Aktion war, per Brief informiert (vom DRK, glaube ich), denen bin ich auch stets gefolgt. Bis keine mehr kamen. Seitdem spende ich nicht mehr.

    Aber gut, dass du mich daran erinnerst, ich werde mal schauen, ob das bei mir nicht möglich ist und berichte dann. 🙂

  4. Schön, wenn es funktioniert hat.

    Ich habe es auch ein paar Male gemacht; dann hatte das Rote Kreuz plötzlich neue Formulare zum Aus­füllen, auf denen nun auch die Frage nach Ruhr stand. Ich kreuzte Ja an und bin nun wohl auf Leben­szeit von der Blut­spende ausgeschlossen.

    Tatsächlich hatte ich mich in den Tropen mal mit Amöben angesteckt, die nie Beschwerden gemacht hatten und nach einer kurzen Be­hand­lung eli­miniert werden konnten. Das erklärte ich dem Typen auch, der aller­dings nur meinte „Ruhr geht gar nicht“ (ich habe bis heute den Verdacht, daß er bakterielle Ruhr meinte). Wenn ich keinen Befund vorzeigen kann, daß ich ruhrfrei sei, dann könne ich nicht spenden.

    Tja, dann spende ich eben nicht. Woher soll ich einen Jahre alten Befund hernehmen? Außer „Keine Pathogene nachweisbar“ stand ja nichts drauf.

    Übrigens ist der Seitenhieb auf mittel­alterliche Schröpf­kuren nicht ganz an­gebracht: Bei der Hämo­chromatose erleidet der Körper eine Eisen­vergiftung, die lang­fristig die Leber lahm­legt. Ur­sache ist eine Mutation, die die Eisen­auf­nahme aus dem Darm abnorm ver­bessert. Die Be­hand­lung besteht in regel­mäßigem Blut­verlust, um Eisen abzuführen (Eisen hat keinen regulären Aus­scheide­weg, weil gesunde Men­schen eigen­tlich nie zuviel davon haben).

    Hämochromatose-Patienten dürfen aber kein Blut spenden, sondern müssen es in den Aus­guß rin­nen lassen. Schwule dürfen auch nicht, und Leute, die mal in Eng­land waren, sind auch aus­geschlos­sen (dort gab es vor ein paar Jahr­zehnten einmal BSE). Muß man das verstehen?

    • Hi,
      das ist mal ein spannender Fall. Danke für den Beitrag!
      Ja, die Hämo­chromatose ist mir bekannt, aber da diese Erkrankung (und ein paar weinige andere) so selten sind, habe ich sie oben mit Absicht nicht aufgeführt, da ich sonst zu sehr vom eigentlichen Thema abgekommen wäre und damit ich nicht irgendwo bei irgendwelchen Esotheriker-Foren als Pro-Aderlass-Zitat auftauche 😉

  5. Nochmals nachgelesen: Offenbar ist Das Blutspende­verbot für Hämo­chromatose­patienten mittlerweile auf­gehoben. Schwule und London-Touristen dürfen aber immer noch nicht.

  6. Wir hatten ebenfalls bei der Bundeswehr einmal eine Blutspendeaktion. Das Ergebnis war, dass ich für einen ganzen Tag extrem müde und erschöpft war. Ich vermute, dass mein generell niedriger Blutdruck daran Schuld war.

    Ich bekam dann später immer wieder mal Anrufe mit der Bitte um Blutspende (ich bin null-negativ), aber es war es mir nicht wert, dafür einen gesamten Tag zu opfern, an dem ich dann praktisch nichts mehr machen kann.

  7. Beim DRK wird meines Wissens nach nur nach einem Englandaufenthalt vor 1986 gefragt und dann auch nicht zwingend ausschließend. Ich glaube da wird dann nur im Arztgespräch näher nachgefragt. Ich kenne Jedenfalls einen Blutspender der 1981/82 in London gearbeitet hat. Aber ich werde mich mal schlau machen. (Es können ja auch Leute spenden die zurück gestellt werden. Man muss nur bei der Probe den Aufkleber abgeben, das diese Spende nicht zur Transfusion geeignet ist sondern lediglich für die Forschung)

  8. Gerade nachgefragt. Der bekannte von mir war 1978/79 in London. Und die Rückstellung gilt für einen Englandaufenthalt von 1980 bis 1996. Wenn dieser insgesamt länger als 6 Monate ist.

  9. Mit Blutprodukten werden etwa 500 Mio€ pro Jahr umgesetzt, der Spender bekommt davon 0€. Ich würde spenden, wenn ich dafür einen angemessenen Gegenwert bekomme.

  10. Und das DRK finanziert davon unter anderem den ganzen Kram den die sonst noch machen wo keiner was zahlt. Jugendarbeit (Jugenrotkreuz) zum Beispiel. Oder wo soll das Geld herkommen?
    Rumheulen das die soviel Kohle damit verdienen und man selber nichts vom Kuchen abbekommt ist außerdem doppelt Blödsinn weil ja keiner gezwungen wird beim DRK zu spenden… in Krankenhäusern und privaten Institutionen bekommt man sehr wohl Geld.

  11. Warum ich nicht spende?
    Weil ich nach einer Blutspende immer ziemlich „platt“ war.

    Statt Blut zu Spenden ging ich bis vor einiger Zeit 2-3 Mal wöchentlich Blutplasma spenden….
    Ist lukrativer und man ist meiner Meinung nach danch nicht so platt wie nach einer Blutspende…

    Ich denke, dass mehr Leute Blut spenden gehen würden, wenn es eine Möglichkeit gäbe die körperlichen Folgen abzumildern, sowie eventuell auch eine klarere Kommunilation stattfinden würde, was dann mit den Spenden stattfindet, wie welche Gelder dahinter fliessen.

  12. Sorry, ich habe gerade die Wirtschaftlichkeitsberechnung des DRK gefunden, man wird wenn man es wissen will tatsächlich über die Finanzströme informiert….

    Daher kann ich leider nur noch eine Vermutung beibehalten, den meisten Leuten ist der „egoistische“ körperliche Aspekt wichtiger als ein hypothetisches körperliches Wohl eines anderen.

    Zur Info noch ein Link mit der Ausfstellung über die Geldföüsse des DRK anhand einer Blutspende: http://www.blutspendedienst-west.de/ueber_uns/aufgaben_und_grundsaetze/wirtschaftlichkeit.php

  13. @14 das ist ja eine schöne Rechnung, Wo sind denn die Einnahmen aus der pharmazeutischen Verwertung aufgeführt?

    Anstatt mit moralischen Vorwürfen zu kommen, könnte man z.B. die Anzahl der Hüftoperationen drastisch verringern, da sie mit einem hohen Blutverlust einhergehen und in Deutschland besonders häufig unnötig sind.

  14. Habe zur falschen Zeit ein Jahr in UK studiert. Vor zwei Jahren versuchte ich also in England zu spenden – ging auch nicht, dazu hätte ich einen GP im Einzugsbereich des NHS angeben müssen. Zefix. (Die nette Britin vom Blutspendedienst versuchte mich aufzumuntern, dass ja vielleicht bald auch in Deutschland der BSE-Test eingeführt würde.)

  15. Ich würde schon gerne spenden, aber wurde leider wegen extrem schlechter Venen schon vor Jahren ausgeschlossen, da es zu riskant wäre, die einzig brauchbare Vene in meinen beiden Armen ständig damit zu belasten, so dass sie unter Umständen in einer medizinischen Notfallsituation nicht mehr für das Legen eines venösen Zugangs geeignet wäre.

  16. Ich glaube es gibt auf die Gesamtbevölkerung betrachtet, halt auch ne ganze Menge Ausschlussgründe.
    In meinem Fall guckte mich bei meinem letztem Spendenversuch der Arzt an wie ein Alien „Mit ner CED Erkrankung dürfen Sie doch kein Blut spenden.“ Tja, die ist chronisch und somit werde ich wohl mein Leben lang nicht mehr spenden dürfen.

  17. Ich kippe schon bei den minimalen Mengen beim Arzt um, werde also ohnmächtig. Auch, wenn ich nicht hinsehe. Ich weiß nicht, warum – es scheint irgendwie eine Art Reflex auf den Einstich zu sein, aber es ist derart unangenehm, dass ich nicht wissen will, was dann beim Blutspenden passiert, wo ja doch deutlich größere Mengen rausgelassen werden.
    Kennt noch jemand das Phänomen und weiß, ob sich dagegen was machen lässt? Es hält mich momentan auch davon ab, ein Blutbild machen zu lassen, obwohl das eigentlich dringend nötig wäre. 🙁

  18. Vor vielen Jahren ging ich beim Bund das erste Mal zum Blutspenden. Zugegebenermaßen weil wir dafür einen Tag frei bekommen sollten. Der freie Tag hat sich dann in der Praxis so entwickelt, daß ich am Freitag immerhin 1-2 Stunden früher zu Hause war :/

    Dann war lange nichts mit Spenden. Irgendwann habe ich dann angefangen etwas mehr über religiösen Unsinn nachzudenken und mich stattdessen (wieder) mehr mit Ethik zu beschäftigen. Bei der nächsten Gelegenheit habe ich mir dann einen Organspendeausweis zugelegt; und ganz im Sinne von Kants kategorischem Imperativ war es ganz klar, auch zur Blutspende zu gehen. Seitdem spende ich immer wenn’s geht. Leider ist die letzte Spende wegen Medikamentenkonsum und Krankheit ausgefallen.

  19. Und noch ein Tip für Erstspender: Esst ordentlich und lasst euch richtig „volllaufen“. Neeein, nicht mir Allloohoool, sondern mit Wasser/Apfelschorle/whatever. Dann geht die Spende schneller und man ist auch nachher nicht so k.o.

  20. @zockerjoe:

    Und? Wo ist da jetzt der Zusammenhang mit Blutkonserven? In D wird mehr operiert als in anderen Ländern. Mehr sagt das Paper nicht aus. EKs werden nicht mal erwähnt.

    Schätz doch mal, wie viele Erythrozytenkonzentrate werden bei einer Hüft TEP Implantation so gegeben?

  21. Kurz nach dem 18. Geburtstag wollte ich Blut spenden, bin dann aber kurz vorm Stich in die Vene vor Aufregung/Angst ohnmächtig geworden. Dann einige Jahre nicht drüber nachgedacht, bis ich von einem regelmäßigem Spender mitgenommen wurde. Seit dem versuche ich dann auch zu allen Terminen zu gehen. Die Angst vorm Einstich ist immer noch da, auch wenn dieser jedes Mal nicht schlimm ist.

  22. @ wrdlbrmpft:

    Bei mir ist es richtig absurd – ich bin selber Arzt und könnte, wenn es sein müsste, mit dem Blut meiner Patienten sogar eine Scheune anstreichen. Mein eigenes hingegen kann ich nicht sehen. Keine Ahnung, warum.

  23. Ich habe Probleme mit der Schilddrüse, muss deswegen regelmäßig zum Arzt und habe ergo mit Nadeln schon lange kein Problem mehr.

    Bei mir war es, wie hier schon so oft angesprochen und wohl auch wirklich viel zu häufig Passivität. Das DRK ruft bei mir in der Nähe regelmäßig zum Blutspenden auf, aber irgendwas hab ich immer dazwischen geschoben – in der Regel war ich einfach zu faul.

    Geändert hat sich das erst letztes Jahr. Ich weiss gar nicht, was mir den Anschub gegeben hat, aber seit Ende September war ich schon mehrmals Blut spenden und ich fühle mich jedes Mal gut danach. Es ist ein schönes Gefühl, dass ich etwas von meinem Blut geben kann, um anderen zu helfen (und dafür wird zumindest die überwältigende Mehrzahl der Konserven eingesetzt werden).

    Nebenbei spende ich bewusst beim DRK gerade weil ich dort kein Geld dafür bekomme. Ich weiss nicht – ich würde mich unwohl dabei fühlen, etwas aus meinem Körper zu verkaufen. Aber Verschenken geht in Ordnung 🙂

  24. War in der nvCJD Zeit 4 jahre lang jeden Monat in London bei der Europäischen Arzneimittelbehörde ua auch mitgewirkt an risk reduction on transmissible spongiform encephalopathies- zusammen mehr als 6 Mo- daher keine Spenden mehr

    Unfallbedingt habe ich aber schon 4 Ery Konzentrate erhalten. Dank an die Spender.

  25. Ich war mittlerweile schon 2 Mal Blutspenden. Die Erstspende verlief reibungslos, ich war danach auch nicht besonders platt. Bei der Zweiten hab ich direkt nach der Spende auf der Liege einen starken Schwindel bekommen. Der systolische Druck lag wohl bei 90(so Richtung 120 wäre normal) ich habe Sterne gesehen und habe natürlich von den Pflegern/Ärzten bis auf Infusionen das Vollprogramm gekriegt, also Liege am Fußende hochgestellt, ein Kissen unter die Füße, nasse Tücher auf die Stirn und viel allgemeine Hektik. Woran es lag kann ich nicht sagen. Ich bin eigentlich sehr robust habe normal gegessen und trinke stets 2-3L am Tag. Vielleicht war es weil ich wenig geschlafen habe oder das Wetter so schwül war. Seitdem habe ich bedenken nochmal Spenden zu gehen, zumal mir ein Arzt im Nachgespräch auch geraten hat, das Spenden ganz bleiben zu lassen, wenn so etwas nochmal passiert. Das finde ich bedauerlich, da meine Spenden mit 0+ verwertbare rote Blutkörperchen für alle anderen Blutgruppen mit positivem Rhesusfaktor haben, aber das ist mir dann doch zu riskant.

  26. @ noch’n Flo:
    Das Seltsame ist, dass ich auch umkippe, wenn ich nicht hinsehe. Mit dem „Blut sehen“ hat es also nicht wirklich was zu tun. Es muss mit dem Einstich zusammenhängen, anders kann ich’s mir nicht erklären.
    (Übrigens hab ich das ganz ähnlich, wenn ich einen Film sehe: wegschauen muss ich, wenn eine Nadel in Haut sticht oder ein Messer den ersten Schnitt in einen Körper setzt. Sobald alles offen ist, kann das Blut spritzen und rumgemetzelt werden, dann ist alles kein Problem mehr. Was Freud wohl dazu sagen würde? 😉 )

  27. Ich hab häufiger gespendet, seit neusten werde ich leider immer Ohnmächtig, daher gehe ich nicht mehr hin.

    Ich hab angefangen Blut zu spenden da ich immer mit meinen Eltern mit gegangen bin und da immer mit essen durfte. Kann nur jedem empfehlen seine Kinder mit zu nehmen!

  28. Mir geht es da ähnlich wie wrdlbrmpft, ein Einstich der Spritze, der erste Schnitt u.s.w. geht für mich gar nicht. :-/
    Dazu kommt bei mir eine ausgeprägte Nadelphobie; bei einer Blutentnahme vor Jahren bekam ich einen Aderkrampf im Arm und es kam kein Tropfen mehr raus, bis ich meine Angst einigermaßen unter Kontrolle hatte. Seitdem probiere ich mit Emla-Pflaster rum, bekomme aber dennoch Panikattacken, wenn man sich mir mit einer Nadel nähert. Echt dämlich. 🙁

  29. Blutspenden hat (höchstwahrscheinlich) sogar noch einen für Hypertoniker äußerst positiven Nebeneffekt: Es senkt den Blutdruck. Eine Studie (http://www.biomedcentral.com/1741-7015/10/54/abstract) hat ergeben, dass Phlebotomie (Aderlass) dies in signifikantem Ausmaß tut, durchschnittlich 16,6 mmHg, also mehr als die Standardmedikation bei Bluthochdruck (ACE-Hemmer und Betablocker). Der Effekt hält mindestens 6 Wochen an. Die Folgestudie, die statt des Aderlasses die Blutspende (Unterschied: größere Entnahmemenge, das Blut wird nicht verworfen) untersucht, läuft zur Zeit (http://www.bluthochdruck-blutspende.de). Tolle Sache, wenn tausende von Patienten auf Medikamente verzichten könnten und stattdessen sogar noch helfen, Leben zu retten.

  30. Weil ich Medikamente nehme.
    Als ich vor vielleicht 10 Jahren zum letzten Mal Blut spenden war, musste ich meine sexuelle Orientierung verleugnen, sonst hätte ich auch da schon nicht spenden dürfen.

  31. Ich verstehe nicht, warum viele hier so ablehnend gegenüber einer „Spende“ gegen Bezahlung argumentieren. Was spricht dagegen? Alles kostet Geld, warum soll ausgerechnet eine Blutgabe unentgeltlich erfolgen?

    Blutspenden werden bei größeren Operationen verwendet, nicht bei einer kleinen Blindarm-OP. Diese OPs kosten ohnehin etliche Tausend Euro, oft Zehntausende. Was spricht dagegen, wenn der Blutgeber z.B. 50€ als Gegenleistung erhält?

    Es gäbe wahrscheinlich viele Studenten, Azubis oder Hartz4 Empfänger, die für eine kleine Entlohnung ihr Blut verkaufen würden. Durch eine zentrales Register könnte verhindert werden, dass ein Geber zu oft zu verschiedenen Organisationen geht. Wer kein Geld für seine Spende möchte braucht natürlich auch keins anzunehmen.
    Letztlich würden die Patienten, die dringend auf Blut angewiesen sind ebenso profitieren, wie diejenigen die dringend auf ein paar zusätzliche Euro angewiesen sind.

    Ich wollte übrigens (unentgeltlich) spenden, musste mich total überwinden dorthin zu gehen und durfte dann wegen kurz zuvor überstandener Krankheit nicht. Seitdem fehlte mir der Anreiz mich nochmal zu überwinden…

  32. Mein erster und einziger Partner war ein Kerl. Davor hab ich knapp 10x Blut gespendet. Blutgruppe 0- Kell-, also die Art von Blutgruppe wo Ärzte bei der Voruntersuchung sagen: „38° Temperatur…damit dürften si eigentlich nicht spenden. Aber ihre Blutgruppe…ich schau nochmal nach….da steht >38°, also dürfen sie!“

    Nun wollen sie es nicht mehr. Und ich bin im Dilemma weil ich weiß, dass mein Blut so selten und lebensrettend ist…nur eine kleine Lüge…

  33. @bluti (#39):
    Weil sich für manche Blutspende gegen Geld wie ein Organhandel anfühlt. Außerdem wäre es natürlich keine Spende mehr.

  34. Zu spät, MisterKanister, jede Blutspende wird monetär entlohnt. Nicht unbedingt gegenüber dem Spender, aber irgendwo innerhalb des ganzen Prozesses.
    Ich spende gerne, aber nicht gegen Entlohnung m(<br>
    <br>
    Meine Güte, Du Tropf, verschenke doch das Entgelt an jmd Notleidenden – und laß Dir was verschreiben gegen Deine Kurzsichtigkeit.

  35. Ich bekomm in münchen im gesundheitshaus nen zwanziger und snack/getränke für ne spende. Ohne diese Aufwandsentschädigung würd ichs nich machen, da auch Risiken damit verbunden sind und es Zeit kostet. Und mehr dafür zu zahlen würde wohl Menschen dazu verleiten Risiken fùr sich und den Empfänger zu verschweigen, damit sie das Geld bekommen. Dieses Risiko steigt mit der höhe der Auszahlung…

  36. @rolak, ich habe geschrieben:

    „Würde man für eine Blutspende Geld bekommen, würd ich darauf verzichten !“
    Ich weiß nicht was daran so schwer zu verstehen ist, ich bin nicht kurzsichtig, aber Sie sind anscheinend schwer von Begriff.

  37. Wenn ihr Blutspender seid, wie habt ihr die Erstspender-Hürde überwunden oder habt ihr eine nette Anekdote

    Während der „Flut“ stand in der Zeitung, dass kaum noch jemand spenden ging und die Uni.Klinik spender sucht und da ich das eigentlich immer schon mal machen wollte, nur immer nicht dazu gekommen bin, bin ich nach der Arbeit zum Spenden gefahren.

  38. ich darf in kliniken, unter vorsicht, nicht spenden, aber beim drk schon.
    die frage ist was passiert mit der konserve ?
    wird sie benutzt oder landet sie im container ?
    ist es günstiges oder billiges blut ?
    wenn ich in einer klinik nicht als spender akzeptiert werde, kommt für mich die alternative auch nicht in frage.

  39. Man spendet Blut, das Blut wird getestet. HIV wird festgestellt. Ihnen wird gesagt dass sie in Gefahr sind an AIDS zu erkranken, wenn sie nicht sofort antivirale Medikamente nehmen.
    Dabei hatten sie nur vor längerer Zeit eine andere Krankheit
    gehabt (Malaria, Influenza, etc.) mit deren Antikörpern der
    Test kreuz-reagieren kann.
    Sie glauben dass haben und fürs erste einmal eine massives Nocebo ausgefasst. Sie werden ihres Lebens nicht mehr froh. Sie glauben dem Tod ins Auge sehen zu müssen.
    Ihr Liebesleben ist völlig aus der Bahn.
    Dabei sind sie nur beschissen worden. Weil sie helfen wollten. Eine nette Anekdote, nicht?

  40. @thiassos
    Aber anscheinend wurde der Irrtum ja aufgeklärt. Gibt es dazu keine ’nette Anekdote‘?
    Natürlich ist es doof, solche Ängste auszustehen. Analog zur Polizei, die beim falschen Haus den Tod des Partners meldet. Aber vielleicht könnten Sie sich mal auf Ihre eigenen Fehler besinnen?
    Der Service selbst ist toll. Das Blut könnte ja auch einfach weggekippt werden, ohne den Spender zu informieren. Wäre Ihnen das lieber?

    Leider kann ich kein Blut spenden, da ich Epileptikerin bin. Die Medikamente sind nicht das Problem, sondern die Gefahr eines Anfalls während der Spende. *seufz*
    Naja, ich warte halt, ob sich nicht doch noch mal ein Empfänger für mein Knochenmark findet. Und später gibt’s halt meine Organe.

  41. Gespendet habe ich bis vor einigen Jahren, bei der DKMS war ich auch (zweimal wollten die mich fast). Spritzen sind mir egal. Blut kann ich sehen, auch mein eigenes.
    Inzwischen habe ich DM T1. Jetzt wollen sie keines mehr von mir, auch kein Knochenmark.
    Mag jemand tauschen? Sind nur 4–7 Spritzen am Tag 😉

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  1. Blutspende [Review] Gespräch mit dem DRK – Chevoja

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