Fracking. Mehr Risiko als Nutzen?

Fracking
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Der Begriff Fracking müsste mittlerweile jedem einmal zu Ohren gekommen sein.
Jedoch sind sich wohl die Wenigsten bewusst, was da auf uns zu kommen könnte.
Ich persönlich bin bei Fracking  oder auch Hydralic Fracturing äußerst skeptisch.

Zur Methode:
Zuerst wird einmal eine mehrere hundert Meter tiefe Bohrung vorgenommen, um an die Schieferschichten zu gelangen.
Dass bereits diese Phase zu Problemen führen kann, zeigen misslungene Geothermie-Bohrungen z.B. im Breisgau, bei denen kritische Gesteinsschichten wie Anhyrit angebohrt und nicht richtig versiegelt wurden. Es drang Grundwasser ein, die Schichten quollen auf, bildeten Gips und heben den Boden etwas an. Folge: teure Straßenschäden und Mauerrisse. Diese Risiken sind aber mittlerweile gut beherrschbar, weshalb ich hier nicht das eigentliche Problem sehe. Die kritische Phase kommt danach: In die Gesteinsschichten wird unter Hochdruck das „Fracfluide“ gepumpt.
Dabei handelt es sich um einen Mix von Sand, Wasser und diversen Chemikalien. Es führt zum Aufsprengen des Schiefers, wodurch Erdgas und u.U. Erdöl freigesetzt wird. Auch wenn sich die Unternehmen sicher sind, mittlerweile genügend Erfahrungen mit dem Abdichten der Bohrlöcher haben, bin ich mir bei den eingesetzten Chemikalien in den vielen vielen erzeugten Rissen nicht so sicher. Denn der größte Teil der Chemikalien bleibt im Boden zurück – und wir reden hier von verschiedensten Säuren, Bioziden, Schmiermitteln, Korrosionsschutzmitteln …

Diese Methode wurde zwar in den Vereinigten Staaten schon häufig angewendet, jedoch gibt es keine Langzeitstudien, ob das Fracfluide nicht doch irgendwann in das Grundwasser aufsteigen und dieses kontaminieren könnte.

Leider hat es das Thema noch nicht in die Politik geschafft. Ich hatte gehofft, dass es wenigstens im Wahlkampf irgendwo präsenter wird, aber Fehlanzeige.
Es gibt aber eine Publikation vom Umweltbundesamt, die sich mit den Auswirkungen vom Fracking befasst. Hier wird ausführlich auf die verschiedenen Risiken eingegangen und es gibt eine Einschätzung.

 

Ein sehr gutes Video zu dem Thema ist nun von den Machern von Kurzgesagt veröffentlicht worden, das, wie ich finde, einen guten Überblick über dem Thema gibt.
Hier nun die deutsche Version, den Link zur englischen Ausgabe, ist unten zu finden.

 

32 Kommentare

  1. Vielen Dank dass du mein Video geteilt hast, obwohl es mich schon ein bischen deprimiert dass irgendwie nur die englischen Videos gekuckt werden 😉

  2. Hm, Fracking wird seit mehr als 50 Jahren eingesetzt, man hat doch schon einen guten Langzeitüberblick. Die Risiken scheinen bislang nicht größer als bei konventioneller Förderung zu sein.

    Immer dran denken: Die Förderung von Rohstoffen ist fast immer ein dreckiges Geschäft …

  3. Zunächst mal: Das Thema ist durchaus in der Politik angekommen. Es gibt nur keine PR-trächtige Kontroverse da die CDU sich nicht traut dadurch Stimmen zu verlieren und deshalb keine Pro Stellung beziehen wird. Die restlichen Parteien sind eh alle Dagegen. Außer der FDP, aber der kann man eh keinen Strick daraus drehen.
    In der Politik ist es aber schon Präsent (es gibt viele Entscheidungen dazu. Meistens jedoch uninteressant da diese immer nur „vorsichtshalber Verschieben“ und damit keine Angriffsfläche bieten)

    „Denn der größte Teil der Chemikalien bleibt im Boden zurück – und wir reden hier von verschiedensten Säuren, Bioziden, Schmiermitteln, Korrosionsschutzmitteln …“

    In dem Video wird leider nicht erwähnt das die Eingesetzten Chemikalien nicht das Problem sind, was die Giftigkeit anbelangt. Die Chemikalien bilden lediglich ein Problem beim Weiterausbreiten der Risse. Die toxische Wirkung ist vernachlässigbar. Und das obwohl das Zeug sehr giftig ist. Jedoch wird das Wasser in den Gesteinsschichten mit verschiedenen Schwermetallen angereichert welche zur nicht Wiederaufbereitbarkeit und extremen Giftigkeit führt. (Die von Gegnern häufig verlangte Offenlegung der Chemikalien ist deshalb nicht Notwendig und wird von den Konzernen nicht abgelehnt weil die den letzten Dreck darein Pumpen, sondern weil die angst haben, dass die Konkurrenz dann klaut).

    Im Endeffekt ist die Technik kaum gefährlicher als normale Erdgasförderung (Auch hier bleibt in der Blase jede Menge Gas und Öl zurück welches mit hochgiftigen Stoffen angereichert ist. Und auch hier bergen die Druckänderungen erhebliches Risiko unbeabsichtigter Gesteinsänderung) Da allerdings sehr viele Bohrlöcher von Nöten sind und das Schiefergestein sich oft über direkten, als Trinkwasser genutzten Quellen befindet und Deutschland zudem sehr dicht besiedelt ist, ist die summierte Gefahr pro erzeugter KW/h dann doch deutlich höher.

    In meinen Augen ist es jedoch eh nur für die Theorie sinnvoll darüber zu disskutieren. Da ähnlich der Kernkraft und dem CCS die Ablehnung in der Bevölkerung so hoch ist, dass das gesamtwirtschaftlich mehr Schaden als Nutzen bringen würde. Denn gesellschaftliche Akzeptanz ist einer der am meisten unterschätzten Wirtschaftsfaktoren. (Zumindest in der Politik und der Öffentlichkeit).
    Bei breiter Zustimmung würde ich im Gegensatz zum CCS immernoch von einer leicht negativen Tendenz ausgehen.

    • Danke für den ausführlichen Kommentar!

      Meine Bedenken begründen sich auf die Ergebnisse des verlinkten Berichts des Umweltbundesamtes.
      Dort sind mehrere Studien aufgeführt (die aktuellsten aus dem Jahr 2012), die zeigen, dass die Chemikalien durchaus ein Gefährdungspotential besitzen (Kapitel D5, 381ff) und dass die Bodenbeschaffenheit eine kritische Größe ist, die aber nur mit sehr großem Aufwand erfasst werden kann – und selbst dann nicht zweifelsfrei.
      Fracking kommt mir nicht wirklich ausgearbeitet vor, vor allem wenn man von „aufgezeigten Wissenslücken, Unsicherheiten und Datendefizite“ (D5, Seite 381) liest.

  4. Ach kleiner Nachtrag:
    Mir hat ein Freund aus der Branche dazu mal eine Interessante Frage gestellt (Er ist im weitesten Sinne im Untertagegeschäft):

    „Wie hättest du damals zur Braunkohleförderung gestanden. Wenn du das heutige Wissen um einstürzende Schächte, Grubenunglücke, Feinstaubtote und indirekte Todesfälle durch CO2 gehabt hättest“

    Provokante Frage, insbesondere wenn man bedenkt wie lange der Weg sonst zu eine Gesellschaft gedauert hätte welche so im Überfluss Produziert das sie es sich erlauben kann auf Nachhaltigkeit in Jahrhunderten Rücksicht zu nehmen.

  5. @ Hobbes

    In Deutschland würde man heute auch Treppen verbieten – eine nicht beherrschbare Großtechnologie mit Dutzenden Toten jedes Jahr.

    Die Wissenschaftsferne und Technikängstlichkeit der Bevölkerung ist manchmal schon gruselig.

  6. @Frenk:
    Die Technikfeindlichkeit in Deutschland macht mir auch sehr zu schaffen, aber man muss stark aufpassen das man sich deshalb nicht in seiner Risokoabwägung beeinflussen lässt. Auch wenn von den Kritikern oft auf den Film „Gasland“ verwiesen wird, was bei mir schon fast zu einer „trotzreagtion“ pro Fracking führt. (Wer den Film nicht kennt: Es ist ein billiges Spiel mit der Angst welches von Laien aber durchaus für glaubwürdig befunden werden kann. Mangelnde Sorgfalt kann man da schon nicht mehr annehmen, das ist Absichtliche Falschinformation).

    @Tomi:
    Interessant Dazu:
    http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/Downloads/BGR-Stellungnahme-UBA2012.pdf?__blob=publicationFile&v=3
    Bzw: Die Antwort:
    http://oliver-krischer.eu/fileadmin/user_upload/gruene_btf_krischer/2013/ErwiderungUBABGR.pdf

    Habe das vor etwa nen halben Jahr schon einmal drüber diskutiert und konnte mich da dran erinnern das es dazu eine Antwort und eine Antwort auf die Antwort gab. Bei Wikipedia waren die Links zum Glück schnell gefunden.
    Ich werde mir das morgen auch noch einmal genau durchlesen. Ist doch schon eine Weile her. Ich meine mich aber noch zu erinnern, dass die AW auf die AW sehr politisch grün eingefärbt war. Werde das, wie gesagt, morgen noch einmal auseinander nehmen.

  7. Ob wir wirklich so technikfeindlich sind, wie es manchmal dargestellt wird, wage ich zu bezweifeln.

    Die Menschen haben einerseits mehr z.T. Mitspracherechte und anderseits bedrängen die Auswirkungen der Technik immer mehr unser Lebensumfeld.

    Bergbau und deren Auswirkungen kennen die Menschen, die in den zwischen 1950 und 1970 im Ruhrgebiet leben mussten nur zu gut. Die manchmal romantische Verklärung ist genau das gegenteil von den tatsächlichen Lebensumständen damals. Smog und Pseudokrupp sind nur zwei ständige Begleiter damals gewesen, mal ganz abgesehen davon, wie die Landschaft um die Menschen herum aussah. Glücklicherweise haben wir das hinter uns gelassen und alle nach 1970 geborenen kennen das auch nicht mehr.

    Heutzutage wird das Lebensumfeld von oft abstrakteren Gefahren bedroht und die Menschen sind unsicher. Es gibt aber auch reale Störungen, wie Lärm durch den immer mehr zunehmenden Verkehr.

    Trotz allem nimmt Technik – auch in Deutschland – einen immer größeren Stellenwert ein, aber im gegenzug muss sich die „Technik“ bzw. die Menschen, die sie entwicklen auch Fragen gefallen lassen von denen die evtl. davon betroffen sind.
    Und wie gesagt, eine fast komplett zerstörte Umwelt gab es in Deutschland bereits, jeder den Rhein 1970 gesehen hat, will solche Zustände vermeiden. Wenn man dann hört, dass irgendwelche Chemikalien in den Boden gepumpt werden – ohne zu sagen welche – ist es nicht verwunderlich, dass das keiner will.

  8. @ Struppi

    Natürlich muß man immer die Risiken einer Technik im Auge haben, aber diese Risiken werden doch auf fast schon bizarre Art falsch eingeschätzt. Genau da zeigt sich doch, welch geringen Stellenwert wissenschaftliche Argumente in der öffentlichen Diskussion haben.

    Die Deutschen haben Angst vor Kernkraft, Gentechnik, Handystrahlen, Fracking – und andererseits aber nicht das geringste Problem mit dem Autoverkehr, der ja nun wirklich Tausende Tote pro Jahr produziert, sehr viele davon Unschuldige? Da läuft etwas gewaltig schief.

    Immerhin scheint zumindest die Nanotechnik nicht mehr Gefahr zu laufen, in die irrationale Angstschublade gesteckt zu werden. Das sah ja vor 10-15 Jahren noch anders aus.

  9. @Frenk

    Durch beliebiges Pauschalieren und Zusammenwürfeln von Aussagen wird man nicht unbedingt glaubhafter. Egal ob man nun für oder gegen Kernkraft ist, muss man zustimmen, dass dies eine gefährlich Technologie ist, die bei unsachtgemäßer Anwendung gewaltigen Schaden anrichten kann. Vor dieser Technik Angst zu haben ist durchaus berechtigt und steht jedem zu. Dies aber nun auf die gleiche Stufe wie die Angst vor Handystrahlen zu stellen zeigt nur, dass man da etwas veralbern und sich über Leute lustig machen möchte, die nachvollziehbare Ängste haben.

    Wobei zu Behaupten, Angst vor Kernkraft und keine Angst vor Autos zu haben, spricht für Technikfeindlichkeit schon arg absurd klingt. Ich habe Autos bisher immer als Technisch und nicht Natürlich empfunden.

  10. @ jochen

    Irrationale Ängste sind nicht „nachvollziehbar“ und darum sollte man sie auch nicht akzeptieren, sondern mit vernünftigen Argumenten entkräften.

  11. @Jochen:
    Die Art und Weise wie in der Kernkraftdebatte argumentiert wird ist an Irrationalität kaum zu überbieten.
    Es wird nicht selten gefordert auch „die nicht vorhersehbaren Ereignisse“ müssten in eine Risikoanalyse rein. Es wird zur Vermeidung eines einzelnen Strahlentoten weit mehr als 1000 mal so viel Geld investiert als zur Vermeidung eines Grippetoten. Leicht Radioaktive Abfälle dürfen nicht endgelagert werden, da sie ja noch 10.000de von Jahren strahlen und niemand so lange vorausschauen kann. Aber für Chemische (die bei den leicht Radioaktiven Abfällen ebenfalls meist viel Giftiger ist) Abfälle scheint dies kein Problem zu sein, da ewig ja nicht so schlimm ist wie eine Große zahl. Versicherungssummen werden so gefordert, dass innerhalb von 20 Jahren jedes Kraftwerk genug Geld bei Seite gelegt hat um potentiellen Schaden komplett auf zu fangen (Wozu dann versichern? Das wäre eine vergleichbare Autoversicherung von mehreren 100.000€ pro Jahr)

    Es gibt gute Gründe gegen Kernkraft. Das Problem ist die Ablehnung der meisten Menschen geschieht nicht aus diesen guten Gründen. Da gibt es Menschen wollen nicht neben so einem Ding wohnen weil sie Angst haben, dass es „hoch gehen“ könnte. Lächerlicher geht es kaum noch.
    (Die guten Gründe sind die Schadengröße mit anschließenden Dominoeffekt für die Wirtschaft und nicht die Eintrittswahrscheinlichkeit, welche ja das individuelle Risiko bedingt.)
    Aber genug davon, Kernkraft ist hier ja nicht das Thema. Radioaktivität in gewisser weise schon, aber nicht stärker als bei konventioneller Erdöl/Gas Förderung.

    Zu den von mir verlinkten Artikeln:
    Ich darf mich korrigieren, der zweite war doch keine politisch gefärbte Darstellung. Es wurden zwar unliebsame Punkte ausgespart aber ansonsten eine vernünftige Antwort.
    Zu der Toxizität der Fluide:
    Die Giftigkeit der Zusätze wurde in der Studie „unverdünnt“ also in der Konzentration bewertet in der sie dem Frackwasser zugemischt wurde begutachtet.
    Das Wurde aus dem Grund gemacht da man davon ausgeht, dass es sich mit genau so giftigen Sachen im Untergrund vermischt und es somit nicht zur Abnahme der Giftigkeit kommt. (Wohl aber zu einer starken Verdünnung des Additivs.)
    Dazu auch ganz interessant die Stellungnahme des BGRs Punkt 6 Umweltauswirkungen Seite 12 und 13.

  12. @Hobbes

    Ich bestreite nicht, dass es in der Diskussion um Atomkraftwerke irrationale Argumente fallen. Viele von Ihnen angebrachten Kritikpunkt sind vollkommend treffend und nachvollziehbar (z.b. bzgl. den Chemieabfällen).

    Aber eine irrationale Diskussion bedeutet noch lange nicht, dass auch die Ängste irrational sind.

  13. „Aber eine irrationale Diskussion bedeutet noch lange nicht, dass auch die Ängste irrational sind.“

    Jaein! Die Ablehnung der Kernkraft kann durchaus rational sein. Die individuelle Angst hingegen nicht. Ich wohne ca 5KM von einem Kernkraftwerk entfernt. Ich wurde schon häufig gefragt ob ich deshalb keine Angst habe. Das ist eine gelinde gesagt dämliche Frage. Die Wahrscheinlichkeit, das mein Leben oder meine Gesundheit durch diese räumliche nähe Schaden nimmt geht gegen Null. Ablehnen kann man diese Technologie trotzdem wenn man sich den möglichen Schaden am Kollektiv ausmalt.
    Man darf also Angst um sein Land oder gar die Menschheit haben. Aber nicht um sich persönlich (oder um „die Kinder“)
    Dazu ist der Radiophobie Eintrag bei Wikipedia gar nicht schlecht.

    Gerade bei Großprojekten muss man mit Statistik argumentieren und nicht mit diffusen Ängsten. Leider besitzen komischer Weise viel zu wenig Menschen die Fähigkeit.
    Ab und an habe ich gerne die Frage gestellt:
    Die Unfallwahrscheinlichkeit wird Momentan mit 1 zu 10^5 angeben. Würde Ihnen eine Erhöhung auf 1 zu 10^20 reichen, damit sie Ihre Bedenken vor einem Unfall ablegen?
    Kaum jemand reichen diese hoch 20. Wobei das eine aberwitzige Sicherheit darstellen würde. Die so hoch ist das sie schon aufgrund des viel wahrscheinlicheren Weltenendes nicht haltbar ist. Das hat mit Rationalität nichts mehr zu tun.

    Wobei das natürlich nicht heißt das man diese Ängste deshalb einfach ignorieren darf.

  14. Man sieht halt in D regelmäßig zu wenig die Chancen; der Einschätzung des bundesdeutschen Umweltbundesamtes hätten andere Einschätzungen beigefügt werden können.

    MFG + schönen Sonntag noch!
    Dr. W

  15. Risikoeinschaetzung – bekannte und neue Gefahren:
    Bei Haushaltsunfaellen kommen jährlich mehr als 7000 Menschen ums Leben, Strassenverkehr ca 3000. Das ist zum Jahresbeginn eine kleine Notiz wert.
    Gefahren sollten nun mal weder bagatellisiert noch hoch gepuscht werden. Persönliche An St sind verständlich, irrational wird es dann, wenn Argumente und Belege in den Wind geschlagen werden – auch von Entscheidern und vermeintl. Sachkundigen. Hilfreich könnte eine Aufstellung der Risikobewertung/Schaeden der verschiedenen Energiegewinnungsarten pro Energieeinheit sein. Da lägen wohl Kohle und Wasser kraft vorn (jedenfalls bezuegl.Todesopfer) und Biogasanlagen wuerden verm.auch ganz mies abschneiden – zumind. In Deutschland.

  16. @Dr.W:

    der Einschätzung des bundesdeutschen Umweltbundesamtes hätten andere Einschätzungen beigefügt werden können.

    Hätten, hätten, Perlenketten. Sie haben wieder einmal eine Gelegenheit versäumt, den Pöbel aufzuklären, indem Sie auf eine andere Einschätzung (gesponsert von Dreckschleuder AG oder Contaminate, Inc. , gelle?) verlinken.
    So ists wieder das sattsam bekannte Genöle 🙂

  17. Ich hätt ja gar nichts gegen Fracking, wenn das erschlossene Gesteinsvolumen anschließend für Geothermie, genauer: geothermische Zwischenspeicherung von Solarwärme, genutzt werden könnte.

  18. #19:
    Alle Nutzenstudien können also nur von den Bösen kommen. Da weiß man ja schon mit was für tollen Gegnern man sich rum schlagen darf. Verwirrt mich nicht mit Fakten meine Meinung steht fest. Gerade die wirtschaftlichen Auswirkungen in Amerika zeigen das der Nutzen ja enorm seien könnte.

    #20: „geothermische Zwischenspeicherung von Solarwärme, genutzt werden könnte.“
    Ah es geht ja noch schlimmer: Das Risiko danach ein Gleichgewichtszustand her zu stellen ist zu groß deshalb müssen wechselnde Druckbeanspruchungen für „die Guten“ her. Gifte im Wasser sind ja weit weniger schlimm wenn sie mit positiven Gedanken versehen wurden.
    Für Solarzellen entsteht kein Gift was auf ewig gelagert werden muss, Wasserkraft hat noch keiner Umwelt geschadet und im Gegensatz zur Kern und Kohleenergie zählen die Toten durch Unfälle hier ja auch auch nicht und seltene Erden für Elektromotoren (Windkraft plus Speichergeräte) machen ja auch nur ganz wenig Dreck.

    Ich hasse es einfach wenn Energieerzeugung in ein Gut/Böse-Schema gesteckt wird. So was kann man auf Seiten rund ums Thema Karma machen.
    Das andichten von Moral an eine Technologie ist die wissenschaftfeindlichste Denkweise überhaupt. Moral gibt es beim Einsatz der Technologie und nicht bei Verfahren an sich.

  19. @Katrin #18:
    Die Einschätzungen dazu sind immer extrem subjektiv, da sie politisch sehr starken druck unterliegen.
    Ich werde es von daher jetzt nicht mit quellen belegen und nur aus dem Gedächtnis schreiben, da ich zu jeder von bis zahl mindestens 4 Quellen angeben müsste und diese alle kommentieren müsste. So extrem viel Langeweile habe ich dann doch nicht. Wenn es zu den einzelnen Fällen noch fragen gibt suche ich die Quelle oder weiterführendes aber gerne raus.
    Zunächst Todesfälle
    Vorweg allein die Frage ob nur Strom oder auch Abwärme als Energie benutzt werden kann und in wie fern Restprodukte mit einbezogen werden müssen kann schon locker einen Faktor von 10 ergeben. In wie fern Transport des Stromes oder des Rohstoffes einbezogen wird ist man noch einmal beim Faktor 10.

    Kohle: Hier wird von etwa 100 bis mehr als 10.000 Tote pro TWh ausgegangen. Gängige Zahl sind hier etwa 180. Die 100 ergeben sich nur aus direkte Einwirkungen. die 10.000 rechnen hingegen auch die Folgen globaler Erwärmung Co2 und Ruß etc. mit ein. Die Werte die man dafür annimmt sind jedoch extrem spekulativ. Bspw. Sind brennende Kohleflöze unter China wirklich relevant dafür?

    Erdöl: Zwischen 20 und 1.000.
    Die 20 Kommen heraus wenn man die Schweinereien in Afrika und so raus lässt. Greenpeace hat sogar schon einmal Werte von weit über 1.000 anegeben in dem sie die Toten durch Schifffahrtemissionen etc. mit einbezogen hat. Diese fahren natürlich mit miserablen Wirkungsgrat und sind die letzten Drecksschleudern. Die Zahl 36 taucht hier am häufigsten auf und scheint halbwegs brauchbar zu sein.

    Erdgas. Finde ich immer nur 4 bis 16. Hier scheint das Interesse aller in der Richtung zu liegen, das Erdgas zwar nicht gut aber auch nicht wirklich böse ist.

    Kernenergie:
    Hier wird es am interessantesten. Wenn man Großkatastrophen raus lässt kommt man auf ca. 0,04. Wenn man Kernkraft schlecht rechnen will schafft man es auf ca 10 (Dabei wird dann aber Strom zur Förderung des Urans komplett aus Kohle erzeugt und es wird so getan als würde beim Uranabbau keine anderen Erze gewonnen werden). Mit Katastrophen kommt man auf bis zu 100. Wobei der z.B. der IPPNW da teilweise mehrere Millionen Tote durch Tschernobyl in den Raum wirft. (Sonst warten die selbst mit bisher 100.000 Toten auf.) Hier scheint es ein regelrechtes wer bietet mehr zu geben abseits jeglicher Realität. Bei halbwegs seriösen Todeszahlen.
    Auch werden künftige zu erwartende Tote mit einbezogen. Aber es wird mit der bisher erzeugten Leitung gerechnet.
    Die bisherige Gesamterzeugung beträgt etwa 70.000 Thwh
    70.000 Tote beziffert jedoch keine Seriöse Studie als Zahl der Totesfälle für Tschernobyl. (Fukuschima wird wohl zwischen null und 10 liegen und damit nicht ermittelbar)
    Realistisch betrachtet bleibt man auf jeden Fall unter 1 Toten pro TWh.

    Wind wird oft mit 0,15 angegeben. Wobei da fast nur Arbeitsunfälle gewertet werden. Wie hoch der Anteil steigt wenn man Stahl und die Produktion der seltenen Erden mit ein bezieht ist schwierig. Zumal gerade zukünftig ja auch das Recycling eine große Rolle spielen wird.

    Solar: Etwa 0,5. Wobei Dachstuhlbrände etc. fraglich sind.
    Ansonsten, ja Dachdecker ist ein gefährlicher Beruf.

    Wasser: Hier wird es wieder interessant. Zwischen 1 und 10. Allein Manch großer Staudammbruch in China hat mehr als 20.000 Tote gefordert. Wenn man die darauf folgenden Epedemien mit einbezieht, was man analog zu Verstrahlung bei Akws ja machen müsste. Sieht es ganz schnell ganz bitter aus.

    Biogas ist so eine Sache: Man geht in etwa von 12 aus. Aus dieser Bereich ist viel zu herterogen ist als das man da etwas zu sagen könnte. Forstarbeiter ist zum Beispiel einer der gefährlichsten Job Deutschlands!

    Man kann hier gerade mit groben Werten den Überblick behalten. Was man sagen Kann die EEs mit Kernkraft und Gas spielen in einer anderen Liga als Öl und Kohle. Wasser und Biogas sind kritisch zu betrachten, aber dürften bei guter Überwachung in Deutschland kein Problem darstellen.

    Zu den Finanziellen Nutzen:
    Tja hier bin ich dann auch raus, tausende Studien die alle was anderes Sagen. Meine Meinung: Wir kümmern uns um die Vorraussetzungen die wir meinen zum Schutz der Bevölkerung treffen zu müssen und alles andere muss die Marktwirtschaft treffen. Die Jungs von Eon und co haben da ja auch ein Interesse daran die wirtschaftlichen Potentiale vernünftig ein zu schätzen.

  20. @Hobbes, #22:
    Sarensemal, sindse mitm falschn Fuß uffjestandn?
    Ich hab mich in #19 nur ein wenig über den guten Dr. W lustig gemacht. Wenn der eine Analyse so richtig gut findet, dann ist sie womöglich vom Heartland Institute oder einer ähnlich ’seriösen‘ Entität.

    Für Solarzellen entsteht kein Gift was auf ewig gelagert werden muss,

    Ich habe nicht von Photovoltaik geschrieben, sondern von popeliger Niedertemperaturwärme. Beim Fracking werden notwendigerweise große Gesteinsvolumina aufgeschlossen. Diese könnten dann (nach Versiegen des Gases) durchaus für Geothermie (für Heizung/Warmwasser, nicht für Elektroenergie) interessant werden. Geothermie ist wiederum nicht wirklich erneuerbar, man entzieht dem Gestein nur die gespeicherte Wärme über der Nutzungstemperatur, der Wärmefluss aus dem Erdinnern ist vernachlässigbar. Wenn man aber im Sommer mit billigsten Flachkollektoren gewonnene Wärme zwischenspeichert, wird das Ganze echt erneuerbar.

    Ich hasse es einfach wenn Energieerzeugung in ein Gut/Böse-Schema gesteckt wird.

    Na, dann tun Sie es einfach nicht 😛 Ich habe ein wenig den Eindruck, dass wenn jemand Irgendwas mit Solar… erwähnt, bei Ihnen teilweise der Verstand aussetzt.
    Sie projezieren. Ich bin durchaus FÜR Kernenergie, und zwar nach ‚Fukushima‘ mehr als vorher.
    HTH

  21. Ich hab mich in #19 nur ein wenig über den guten Dr. W lustig gemacht. Wenn der eine Analyse so richtig gut findet, dann ist sie womöglich vom Heartland Institute oder einer ähnlich ‘seriösen’ Entität.
    (…)
    Sie projezieren.

    Sie projizieren offensichtlich selbst.

    MFG
    Dr. W

    • Aber schreiben Sie doch auch mal (später) was zum Nutzen, Sie wollen doch gegenüberstellen.

      Der Nutzen des Fracking ist ein rein wirtschaftlicher. Firmen fördern Rohstoffe – fertig.
      Da die bisherigen Untersuchungen entweder schwammige Ergebnisse liefern oder auf empirischen Zeitreihen aufbauen, gibt es nicht mehr zu schreiben oder gegenüberzustellen.
      Ich sehe meinen Beitrag zum dem Thema zu diesem Zeitpunkt somit als vollständig an, sodass es mit der heutigen Datenlage keine andere Darstellung des Frackings von meiner Seite aus geben wird.

      Im Übrigen hat der Link nichts mit Fracking zu tun, sondern soll nur den Anschein einer Quelle machen.
      Ich behalte mir vor, in Zukunft Kommentare, die irreführende oder unpassende Links enthalten, nicht freizugeben.

      Vielen Dank für das Verständnis.

  22. Der obige Webverweis hatte sehr wohl mit Fracking zu tun, denn die USA liefern je gerade wegen der neuen Fördertechnik entsprechend, hier noch mal Ihrem Wunsch entsprechend ein Webverweis, der diese Födertechnik verbaliter benennt:
    -> http://www.focus.de/finanzen/news/hoechster-stand-seit-24-jahren-fracking-beschert-den-usa-rekorde-bei-der-oelfoerderung_aid_1072772.html


    Sollten Sie mit den Nachrichten Ihres Kommenatorenfreundes grundsätzliche Probleme haben, genügt ein Hinweis.
    Es ist nicht so, dass gestört werden soll.

    MFG
    Dr. W

    • Alles gut.

      Energie-Themen sind nun mal etwas schwieriger und ich muss hier entsprechend aufpassen, dass alles im Rahmen bleibt.
      Dass meine Kritik grad an Ihren Beiträgen „hängt“, liegt zum einen daran, dass die Kommentatoren, die die Grenze gerissen haben, nicht freigegeben wurden (und eben unsichtbar bleiben) und zum anderen ein Kommentar, der mit einem Ausruf wie „Loge!“ beginnt, durchaus eine ebenso deutliche Antwort von mir vertragen kann.

      Aber da von Ihnen bislang jeder Kommentar auch angekommen ist, sehen Sie, dass Sie hier durchaus willkommen sind. Ich freue mich über jeden sachlichen Kommentare und nehme Kritik ernst.

  23. Sehr nett, Herr Hrkac, btw: ‚Loge!‘ stammt aus der Punk-Szene der frühen 80er, es bedeutet in etwa: ‚Word!‚, ist manchmal auch ironisierend in Gebrauch.

    MFG
    Dr. W (der es dabei auch belassen wird, man liest sich)

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